Elektra und die Psychoanalyse

»Einführung Extra« mit Dr. Claudia Nagel (Psychoanalytikerin) & Katja Leclerc (Produktionsdramaturgin)
Richard Strauss' Oper »Elektra« und die Entstehung der Psychoanalyse fallen beide auf die Wende zum 20. Jahrhundert. Wenige Jahre nachdem Siegmund Freud seine »Traumdeutung« (1900) veröffentlichte und C. G. Jung mit seiner Habilitationsschrift (1906) internationale Aufmerksamkeit erregte, schuf Richard Strauss mit dem Dichter Hugo von Hofmannsthal in seinem Meisterwerk »Elektra« (1909) das Portrait einer tief traumatisierten Frau. Auf den Mord an Elektras Vater, verübt durch ihre Mutter Klytämnestra, fordert das Gesetz der Götter die Blutrache der Kinder an der Mutter. Was im antiken Mythos der »Orestie« ein Familienfluch ohne Ausweg ist, wird in der Oper »Elektra« umgedeutet zum individuellen Schicksal Elektras, die durch die Gewalterlebnisse in ihrer Kindheit für immer versehrt ist. Die Psychoanalyse hatte Einzug in die moderne Oper gefunden.

Psychoanalytikerin und Unternehmensberaterin Dr. Claudia Nagel und Dramaturgin Katja Leclerc gehen im Gespräch den Spuren der Psychoanalyse in Strauss' Werk nach. Die Gesprächseinführung ist für alle Inhaber einer Opernkarte frei.