Cresc... Biennale für moderne Musik Frankfurt Rhein Main

Helmut Lachenmann 80

Helmut Lachenmann: Harmonica, Musik für großes Orchester mit Tuba (1983)
Helmut Lachenmann: Air, für großes Ensemble mit Schlagzeug-Solo (1969/2015)
Helmut Lachenmann (URAUFFÜHRUNG): Schwankungen am Rand, Musik für Blech und Saiten (1974/75)

In einem hochdifferenzierten Klangspektrum rauschen Lautsprecher, explodieren Donnerblech-Gewitter: Helmut Lachenmanns Musik tastet die Grenzbezirke von Klängen ab, seine Musik zwischen Eruption und Verstummen ist ein Gegenentwurf zu einer Bequemlichkeit des Hörens. Wenige Komponisten haben die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts so geprägt wie Helmut Lachenmann mit seiner ›musique concrète instrumentale‹, mit der er das Ausdrucksspektrum der Neuen Musik entscheidend erweitert hat. Am Tag seines 80. Geburtstages widmen die beiden Klangkörper des Festivals dem Komponisten ein Festkonzert: Das hr-Sinfonieorchester bringt das selten gespielte Tubakonzert ›Harmonica‹, das auf Orchestergröße erweiterte Ensemble Modern ›Schwankungen am Rand‹ und die Uraufführung von ›Air‹ in einer durch das Ensemble Modern angeregten Neufassung für großes Ensemble zu Gehör. Dass Lachenmann diese ›Musik für großes Orchester und Schlagzeugsolo‹ überarbeitete, verweist auf die Anfänge seines »instrumentalkonkreten Klangkomponierens« zurück und eröffnet zugleich eine neue, heutige Sicht darauf – ein Ansatz, der auch sein künstlerisches Selbstverständnis zum Ausdruck bringt, stets nach vorne zu schauen, ohne die Musikgeschichte auszublenden.
Das Staatstheater Wiesbaden ist am 27. November Gastgeber der »cresc... Biennale« und präsentiert Konzerte mit anschließendem Gespräch an verschiedenen Orten.

Besetzung

Leitung Brad Lubman
Mit dem Ensemble Modern Orchestra & dem hr-Sinfonieorchester