#StandWithUkraine #NoMoreWar

Solidarität mit der Ukraine

Unterstützung aus Wiesbaden
Grafik: Pixabay
Fassungslos mussten wir zusehen, wie Russland unter der Regierung von Wladimir Putin die Ukraine angegriffen hat. Dieser Krieg in Europa bringt unendliches Leid über viele Menschen, denn Krieg lässt keine Gewinner übrig. Die Geschichte lehrt uns diese Wahrheit, die eine allgemeingültige ist und leider nicht an Aktualität verliert.
»Autodafé« (Ausschnitt) aus Giuseppe Verdis Oper »Don Carlo«
Video: Theater TV – Ullrich Bohn
VIdeo-Besetzung & Stab
Musikalische Leitung: Antonello Allemandi
Inszenierung: Uwe Eric Laufenberg
Bühne: Rolf Glittenberg
Kostüme: Marianne Glittenberg
Chor: Albert Horne
Licht: Andreas Frank
Dramaturgie: Daniel C. Schindler

Filippo II: Timo Riihonen
Don Carlo: Rodrigo Porras Garulo
Rodrigo: Aluda Todua
Großinquisitor: Young Doo Park
Elisabeth: Cristina Pasaroiu
Prinzessin Eboli: Alessandra Volpe
Tebaldo: Fleuranne Brockway
Der Graf von Lerma: Julian Habermann
Stimme vom Himmel: Sumi Hwang
Mönch Carlo V: Gabriele Ascani
Flämische Deputati: Josua Bernbeck, Leon Tchakachow, Christopher Jähnig, Tim-Lukas Reuter, Agostino Subacchi, Seongbeom Gu, (Studenten der HfMDK Frankfurt)
Chor
, Chorsolisten & Extrachor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Hessisches Staatsorchester Wiesbaden
In Giuseppe Verdis Oper »Don Carlo«, zu der Friedrich Schiller mit seinem Ideendrama »Don Karlos« die Vorlage lieferte, wird der Bruch zwischen Freiheitsdenken und Demokratie auf der einen Seite und dem brutalen Festhalten an der Macht auf der anderen Seite offengelegt. Parallelen zu Putins Krieg gegen die Ukraine drängen sich auf. Eine Gesellschaft muss dazu Stellung beziehen, und erst recht die Kunst muss hier das Wort ergreifen. Daneben geht es auch um Unterstützung für jene, die sich für die Menschenrechte einsetzen und dafür einen hohen Preis zahlen, indem sie ihre eigene Freiheit aufs Spiel setzen.

Bereits vor Putins Angriffskrieg auf die Ukraine war die politische Lage in den russischen Nachbarstaaten, allen voran in Belarus, überaus besorgniserregend. Schon während ihrer Probenarbeit vor Kriegsbeginn haben sich die Produktionsbeteiligten intensiv darum bemüht, diese Situation kritisch bei ihrer Umsetzung von Verdis Oper auf der Bühne zu reflektieren. Nun hat die Realität des Krieges die Kunst in ihrer Dringlichkeit in beklemmender Weise gesteigert.

Zur Premiere am 20. März und den weiteren Aufführungen der Oper »Don Carlo« werden Mitarbeitende von Amnesty International im Hessischen Staatstheater Wiesbaden vor Ort sein. Sie informieren an den jeweiligen Abenden mit einem eigens dafür eingerichteten Infostand zu verschiedenen Aktionen von Amnesty International und über Möglichkeiten, die jede und jeder Einzelne hat, um zu helfen, in Form einer Petition selbst aktiv zu werden und das Wort zu ergreifen.
Politischer Terror gegen Freiheitskämpfer:innen
Unabhängige, freiheitsliebende Politiker:innen, Blogger:innen und Aktivist:innen wurden in Russland und Belarus von der Staatsmacht verfolgt, drangsaliert und inhaftiert. Mit der Teilnahme an einer Unterschriftenaktion für die Freilassung dieser zu Unrecht Inhaftierten möchte sich das Hessische Staatstheater Wiesbaden zusammen mit Amnesty International einsetzen. Detaillierte Informationen liefert Amnesty International am Infostand im Foyer des Theaters.
Maria Kolesnikowa
© imago images/ITAR-TASS
Sergej Tichanowski
© DW/A. Boguslawskaja
Alexej Nawalny
© Pavel Golovkin/dpa
MARIA KOLESNIKOWA
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Maria Kolesnikowa
© imago images/ITAR-TASS
Infolge der Präsidentschaftswahlen am 9. August 2020 in Belarus gingen Hunderttausende Menschen gegen die umstrittenen Ergebnisse und den von offizieller belarussischer Seite proklamierten Sieg von Amtsinhaber Alexander Lukaschenko protestieren. Maria Kolesnikowa war die engste Begleiterin im Wahlkampf von Swetlana Tichanowskaja, welche gegen Lukaschenko kandidierte. Kolesnikowa war eines der Gesichter der friedlichen Proteste in Belarus, woraufhin Angehörige der belarussischen Behörden die Oppositionsführerin am 7. September 2020 entführten. Nachdem sie sich gegen die Abschiebung aus Belarus in die Ukraine wehrte und ihren Reisepass zerriss, wurde sie festgenommen und angeklagt. Am 6. September 2021 verurteilte das Minsker Regionalgericht Maria Kolesnikowa wegen der »Verschwörung zur Machtergreifung mit verfassungswidrigen Mitteln« und der »Gründung und Führung einer extremistischen Organisation« zu 11 Jahren Haft. Das Verfahren wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt. Amnesty International fordert ihre sofortige Freilassung.

Weitere Informationen und Petitionen/Briefvorlagen finden Sie unter:
SERGEJ TICHANOWSKI
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Sergej Tichanowski
© DW/A. Boguslawskaja
Der belarussische Blogger und Oppositionelle Sergej Tichanowski kündigte im Mai 2020 an, gegen Amtsinhaber Lukaschenko bei der Präsidentschaftswahl antreten zu wollen. Daraufhin wurde er festgenommen und am 14. Dezember 2021 zu 18 Jahren Haft verurteilt. Tichanowski wurde in mehreren Anklagepunkten für schuldig befunden, u. a.: »Organisation von Massenunruhen«, »Störung der öffentlichen Ordnung« sowie »Schüren von Hass gegen die Vertreter der Behörden und Strafverfolgungsorgane«. Das Verfahren wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt. Seine Verurteilung ist politisch motiviert. Amnesty International fordert seine sofortige Freilassung.

Weitere Informationen finden Sie unter:
ALEXEJ NAWALNY
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Alexej Nawalny
© Pavel Golovkin/dpa
Alexej Nawalny ist führender Oppositionsaktivist und Gründer der Anti- Korruptionsstiftung, die sich zur Aufgabe gemacht hat Korruption innerhalb der Regierung aufzudecken. Am 20. August 2020 brach Nawalny auf einem Flug von Tomsk nach Moskau infolge eines Giftanschlags und versuchten Mordes zusammen. Daraufhin wurde er am 22. August 2020 in kritischem Zustand zur Behandlung nach Deutschland evakuiert, wo er sich danach zur Genesung aufhielt. Er lag 18 Tage im Koma. Am 17. Januar 2021 kehrte Nawalny nach Russland zurück, wo er unmittelbar festgenommen wurde. Wegen eines angeblichen Verstoßes gegen seine Bewährungsauflagen eines früheren, politisch motivierten Schuldspruchs, wurde Nawalny zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt. Die russischen Behörden weigern sich trotz weltweiter Massenproteste Alexej Nawalny freizulassen, obwohl die Anschuldigungen gegen ihn absurd sind: Er hatte sich, als er sich von der beinahe tödlich verlaufenen Vergiftung erholte, nicht bei seinem Bewährungshelfer gemeldet. Auch die Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, der eine politische Motivation hinter der Strafverfolgung von Alexej Nawalny festgestellt und seine sofortige Freilassung gefordert hatte, bleiben ohne Konsequenzen. Die Antikorruptionsstiftung und das Unterstützungsnetzwerk »Nawalny-Zentrale« wurden willkürlich als »extremistisch« eingestuft und verboten. Auch Mitarbeiter:innen und Unterstützer:innen von Nawalny sind von Schikanen, Strafverfolgung und Festnahmen betroffen. Nawalny ist ein gewaltloser politischer Gefangener. Amnesty International fordert seine sofortige und bedingungslose Freilassung.

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Andrej Piwowarow
© Kommersant/
Alexander Miridonov
Anna Politkowskaja
© Novaya Gazeta/Epsilon
Roman Protassewitsch
© Viktor Tolochko/dpa
ANDREJ PIWOWAROW
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Andrej Piwowarow
© Kommersant/
Alexander Miridonov
Andrej Piwowarow war Geschäftsführer der Menschenrechts- und Demokratiebewegung „Offenes Russland“, welche im April 2017 als „unerwünschte Organisation“ durch russische Behörden eingestuft wurde. Piwowarow wurde am 31. Mai 2021 in Sankt Petersburg aus einem Flugzeug nach Warschau gezerrt und festgenommen. Ihm wird die „Durchführung von Aktivitäten einer unerwünschten Organisation“ vorgeworfen. Konkret soll Piwowarow im August 2020 einen Facebook-Post von einer Gruppe geteilt haben, die parteilose Kandidat:innen und faire Wahlen unterstützt. Nach der Festnahme wurde sein Haus ohne notwendigen richterlichen Durchsuchungsbefehl durchsucht. Amnesty International fordert seine sofortige und bedingungslose Freilassung.

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ANA POLITKOWSKAJA
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Anna Politkowskaja
© Novaya Gazeta/Epsilon
Ana Politkowskaja war eine russische Journalistin und Menschenrechtsverteidigerin. Sie arbeitete für die unabhängige Zeitung »Nowaja Gaseta«. Politkowskaja brachte schwerste Menschenrechtsverletzungen im Nordkaukasus ans Licht der Weltöffentlichkeit. Am 7. Oktober 2006 wurde sie in ihrem Wohnhaus in Moskau erschossen. Der Mord an Ana Politkowskaja blieb teils unaufgeklärt. Zwar konnten die russischen Strafverfolgungsbehörden nach langwierigen und widersprüchlich verlaufenden Ermittlungen die beteiligten Täter ermitteln, allerdings ist immer noch ungeklärt, wer die Tötung in Auftrag gegeben hat. Durch die unzureichenden Ermittlungen verletzen die russischen Behörden nachhaltig ihre Verpflichtung zum Schutz der in ihrem Land tätigen, Journalist:innen und Menschenrechtler:innen. Amnesty International fordert die umfassende Aufklärung ihres Mordes.

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ROMAN PROTASSEWITSCH
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Roman Protassewitsch
© Viktor Tolochko/dpa
Roman Protassewitsch wurde von den belarussischen Behörden wegen seiner regierungskritischen Arbeit als bekannter Blogger und Journalist verfolgt. Zudem war er eine prominente öffentliche Person im Zuge der Proteste gegen die umstrittenen Wahlen im August 2020. Der im Exil lebende Protassewitsch und seine Partnerin Sofia Sapega wurden am 23. Mai 2021 von den belarussischen Behörden unrechtmäßig festgenommen, nachdem ihr Flug von Athen nach Vilnius wegen einer falschen Bombendrohung in Minsk von einem Kampfjet zur Landung gezwungen wurde. Am 24. Mai gab Protassewitsch ein selbstbelastendes Geständnis vor laufender Kamera ab. Äußerliche Verletzungen waren sichtbar. Die belarussischen Behörden sind berüchtigt für Misshandlungen von Menschen, die ihre Meinung äußern. Es gibt keine Beweise dafür, dass das Paar ein international anerkanntes Verbrechen begangen hat. Beide befinden sich aktuell in Belarus unter Hausarrest. Dort befinden sie sich in Gewahrsam der belarussischen Behörden. Im Falle einer Verurteilung drohen Roman Protassewitsch bis zu zwanzig Jahre Haft. Amnesty International fordert die sofortige Freilassung des Journalisten und seiner Partnerin.

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Emir-Usein Kuku
© Privat
EMIR-USEIN KUKU
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Emir-Usein Kuku
© Privat
Emir-Usein Kuku ist ein krimtatarischer Menschenrechtsaktivist. Nach der rechtswidrigen Annexion der Krim durch die Russische Föderation begann Kuku Menschenrechtsverletzungen zu beobachten und zu dokumentieren. Er und seine Familie wurden daraufhin schikaniert und bedroht. Im Februar 2016 wurde Emir-Usein Kuku verhaftet und beschuldigt, Mitglied einer Terrororganisation zu sein. Schließlich wurde er am 12. November 2019 zu einer Freiheitsstrafe von zwölf Jahren verurteilt. Am 25. Juni 2020 bestätigte ein russisches Militärberufungsgericht den Schuldspruch. Emir-Usein Kuku ist ein gewaltloser politischer Gefangener. Amnesty International fordert seine sofortige und bedingungslose Freilassung.

Weitere Informationen finden Sie unter:
25.3.2022
Auch am Hessischen Staatstheater Wiesbaden möchte man den Menschen, die vom Krieg in der Ukraine betroffen sind, helfen. Deshalb gibt es ab sofort im April die Möglichkeit für Geflüchtete aus der Ukraine kostenlos Aufführungen des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden zu besuchen. So kann den Menschen, die gerade in Deutschland angekommen sind, die Teilhabe am kulturellen Leben in Wiesbaden ermöglicht werden.
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Geflüchtete mit einem ukrainischen Pass können eine Stunde vor Vorstellungsbeginn an die Tages- oder Abendkasse des Theaters kommen und erhalten eine kostenlose Eintrittskarte, sofern noch Karten für die jeweiligen Vorstellungen vorhanden sind.

Die Sonderaktion ist zunächst bis Ende April angesetzt und wird voraussichtlich bis Ende der Spielzeit verlängert.
4.3.2022
Der Regisseur Evgeny Titov, der seit 2018 regelmäßig am Hessischen Staatstheater Wiesbaden inszeniert (zuletzt »Der Vater«) und auch an Häusern wie der Komischen Oper Berlin oder dem Residenztheater München tätig ist, hat uns heute ein Statement zum Krieg in der Ukraine zukommen lassen. Auch angesichts der Tatsache, dass die oppositionellen Medienkanäle in Russland abgeschaltet werden und die Verbreitung von Informationen über den Krieg dort unter Strafe gestellt wird, erscheint es uns ungemein wichtig, Stimmen wie diese zu veröffentlichen und zu teilen.
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»Der Angriffskrieg gegen die Ukraine ist eine furchtbare Katastrophe! Das Blutvergießen, das an unseren ukrainischen Brüdern und Schwestern verübt wird, ist eine Schande für jeden Russen! Und ich möchte nicht, dass nun jeder Russe als Unterstützer dieses Krieges verdächtigt wird! Tausende und Abertausende von Russen protestieren in vielen Städten Russlands, überwinden ihre Angst und riskieren ihr Leben, das Leben ihrer Kinder und Angehörigen!
Ich spreche mich auch für diese tapferen Russen aus, die in dieser schrecklichen Zeit – einer Zeit des Krieges, des Schmerzes, des Blutes, der Zerstörung, an der Seite ihrer ukrainischen Freunde gegen dieses Verbrechen kämpfen, und ich bitte Sie nun inständig, nicht noch mehr Hass, Intoleranz, Diskriminierung und Rassismus hinzuzufügen! Nein zum Krieg! Nein zum Krieg in der Ukraine!«

Evgeny Titov, 4.3.2022
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25.2.2022
Der völkerrechtswidrige Angriff durch Putin auf die Ukraine muss scharf verurteilt werden. Er ist nicht nur ein Angriff auf die Ukraine, sondern auf die gesamte europäische Friedensordnung und unsere freiheitlich-demokratischen Grundwerte.
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Der völkerrechtswidrige Angriff durch Putin auf die Ukraine muss scharf verurteilt werden. Er ist nicht nur ein Angriff auf die Ukraine, sondern auf die gesamte europäische Friedensordnung und unsere freiheitlich-demokratischen Grundwerte.

Unsere jungen Schauspiel-Freunde in der Ukraine befinden sich in einer unvorstellbar schrecklichen Situation. Noch Mittwochabend spielten sie Vorstellungen im Theater, Donnerstagmorgen mussten sie die Hauptstadt Kiew verlassen. Sie ließen nicht nur ihr Theater, ihr eigens aufgebautes Tonstudio und ihre Musikinstrumente, sondern auch geliebte Menschen, ihr ganzes Leben hinter sich. Auch angekommen in ihren Heimatstädten waren sie nicht sicher, da der Krieg in kurzer Zeit weite Teile der Ukraine erreicht hat. Sie verbrachten die Nacht auf Freitag in Kellern und Schächten, fürchteten um ihr Leben und das ihrer Familien und Freunde. Einige versuchen das Land zu verlassen, doch junge Männer werden nicht mehr über die Grenze gelassen, für den Fall, dass sie eingezogen werden müssen. Einige wollen in ihrer Heimat und bei ihren Familien bleiben. Aber allen fehlt es an Hoffnung und Perspektive. Sie stehen vor dem Schicksal, nicht mehr frei ihren künstlerischen Berufen nachgehen, nicht mehr offen ihre Gedanken ausdrücken, sich nicht mehr gefahrlos zu ihren kulturellen Wurzeln bekennen und nicht mehr sicher in ihrem Heimatland leben zu können.

Die Menschen vor Ort brauchen unsere Solidarität und unseren lauten Protest gegen das Vorgehen Putins. Stand with Ukraine! Stand with Marichka, Marusia, Nadja, Katya, Andrej, Igor, Gosha and all the people of Ukraine!

Ensemblemitglied Lukas Schrenk ist seit vielen Jahren durch seine Arbeit mit dem Neuen Künstlertheater Berlin eng mit jungen ukrainischen Künstler:innen aus Kiew verbunden. Die Zusammenarbeit führte sie unter anderem an das Deutsche Theater Berlin und das Gogol-Fest in Kiew und Vynnitsia. In den letzten Tagen ist Lukas intensiv im Kontakt mit den ukrainischen Freund:innen und Kolleg:innen über die aktuelle Situation.
Deutscher Bühnenverein, 24.2.2022
Der russische Angriff auf die Ukraine ist ein schockierender Verstoß gegen die europäische Friedensordnung der letzten Jahrzehnte. Der Bundeskanzler hat Recht, wenn er von einem ‚eklatanten Bruch des Völkerrechts' spricht. Bis zuletzt haben auch die Mitglieder des Deutschen Bühnenvereins gehofft, dass Vernunft einzieht und eine Lösung des mutwillig herbeigeführten Konflikts auf diplomatischem Wege möglich bleibt. Diese Hoffnungen auf die Kraft des Friedens und des Gesprächs sind durch die heutige Entscheidung des russischen Präsidenten bitter enttäuscht worden.
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Der von Russland begonnene Krieg dient offensichtlich nicht nur russischen Machtbestrebungen, sondern zielt erkennbar auch ganz grundsätzlich auf die Idee einer offenen und freien Gesellschaft in der Ukraine, auf die Möglichkeiten für Kunst und Kultur, sich überall auf der Welt frei zu entfalten und auf den Wunsch vieler in Vielfalt und Frieden miteinander leben zu können.

Der Deutsche Bühnenverein steht solidarisch zu all jenen, die weiter fest an diese Möglichkeiten eines vielfältigen und friedlichen Miteinanders, an die Kraft der Kunst und die befriedende Wirkung der Kultur glauben und die jetzt dafür streiten müssen. In der Ukraine, aber auch in der russischen Zivilgesellschaft. Es gibt viele gute Beispiele, wie gerade kultureller Austausch und künstlerische Zusammenarbeit über Grenzen hinweg die Grundlage für Frieden und Verständigung schaffen können. Wir werden alles uns Mögliche dafür tun, dass diese Bemühungen weitergehen, dass Zusammenarbeit der Friedfertigen möglich bleibt und dafür auch die Mittel der Kunst und der Kultur genutzt werden können. Heute aber ist ein schwarzer Tag für Europa. Wir werden für Aufklärung streiten müssen."

Carsten Brosda, Präsident des Deutschen Bühnenvereins
Köln, 24.2.2022
AMNESTY INTERNATIONAL
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