Jubiläum

125 Jahre
Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Ein Grund zum Feiern!
Sie hat sich gut gehalten, die »alte Dame« Staatstheater, oder?

Genau heute vor 125 Jahren, am 16. Oktober 1894, eröffnete das Hessische Staatstheater Wiesbaden, mit dabei Kaiser Wilhelm II. höchstpersönlich. Seitdem ist das prachtvolle Gebäude das kulturelle Zentrum Wiesbadens.

Aber wie kam die Stadt zu ihrem Prachtbau? Kommen Sie mit auf eine kleine Zeitreise...

Neubau mit Hindernissen

Von der Planung zum Theaterbau
Zuschauerraum Großes Haus | Foto: Rafael Neff
Fünfunddreißig Jahre sollten vergehen, bevor der schon 1859 von Herzog Adolf von Nassau geschmiedete Plan eines neuen großen Theaters am im selben Jahr angelegten »Warmen Damm« Wirklichkeit werden sollte. Philipp Hoffmann lieferte 1860 bereits einen Entwurf für den Neubau. Gründe dafür gab es genug: Zum Beispiel war das alte Theater (dort steht heute übrigens das Hotel Nassauer Hof) mit seinen 700 Sitzplätzen viel zu klein geworden für die rasant wachsende Stadt und es kostete große Summen, um es instand zu halten: 60.000 Mark im Jahr!

Finanzielle Mittel für den Neubau waren ausreichend vorhanden – die Überschüsse der Spielbank waren seit Jahren auf ein dafür bestimmtes Konto geflossen – und trotzdem scheiterte das Projekt schließlich am Einspruch der städtischen Körperschaften. »Das hiesige Theater (ist) groß genug, um oft riesig leer zu sein«, lautete das Urteil.

1892 ließ sich die Stadtverordnetenversammlung nicht mehr davon abhalten, den Neubau weiter hinauszuzögern. Man lud zum beschränkten Wettbewerb drei Architekturbüros ein und entschied sich schließlich für den Entwurf des überaus produktiven Architekten-Duos Ferdinand Fellner und Hermann Helmer.
Vertragsschluss am 5. August 1892.
Grundsteinlegung am 22. Februar 1893.

Etwa anderthalb Jahre und 1,8 Millionen Mark später hatte Wiesbaden sein neues Theater...

Das Prachtfoyer

Repräsentativ, prunkvoll & bis heute beliebt
Foyer | Foto: Sven-Helge Czichy
Das Foyer wurde 1902 ans Große Haus angebaut. Weder das Vestibül am Haupteingang noch die Umgänge im Parkett und auf den Rängen reichten für die höfische Representanz aus. »Sehen und gesehen werden« war das Motto. Stadtbaumeister Felix Genzmer bekam den Zuschlag und innerhalb von 10 Monaten entstand ein Raum, der beinahe einzigartig in Deutschland ist.

Angelegt als Rangfoyer hatten nur die Besucher mit Plätzen im Parkett und im 1.Rang direkten Zugang zum Foyer. Die Besucher mit Plätzen im 2. Rang konnten das bunte Treiben von der Galerie aus verfolgen. Vom 3. Rang aus gab es keine Möglichkeit, am Pausengeschehen im Foyer teilzuhaben.

Heute sind natürlich alle Besucher gleichermaßen im Foyer willkommen!

Wissenswertes in kürze

Das Theater in Zahlen
Zuschauerraum mit Joseph Karl Hubers umstrittenem Deckengemäld
1,8 Millionen Mark kostete das Wiesbadener Haus
6. Mai 1896 Eröffnung der ersten Maifestspiele
200 Vorstellungen von Carl Maria von Webers »Oberon« gab es bereits bis 1914
400 Quadratmeter Grundfläche hat das Foyer
584.000 Mark kostete der Bau des Foyers
16.000 Mark mehr als geplant
125.000 Mark kosteten alleine die neu gefertigten Dekorationen des Foyers
1.290 Mark wurden umgerechnet pro Sitzplatz ausgegeben
12. Mai 1902 Eröffnung des Foyers

Neugierig?

Die ganze Geschichte weiterlesen
Foto: Schokoladenseite Fotografie
Lesen sie die vollständige Geschichte rund um den Neubau des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, seines Foyers, die ersten Maifestspiele, erste Intendanzen und vieles mehr in der Jubiläumsbroschüre des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden.