Aktuelles | 16.12.2022

Früherer Schauspieldirektor
Peter Kupke verstorben

Das Hessische Staatstheater Wiesbaden trauert um seinen früheren Schauspieldirektor Peter Kupke. Er verstarb am 10. Dezember 2022 in Frankfurt im Alter von 90 Jahren.
Peter Kupke, 1932 im schlesischen Kreuzburg geboren, begann seine Theaterkarriere in der DDR. Nach einigen Jahren als Regieassistent von Wolfgang Langhoff am Deutschen Theater Berlin ging er 1963 als Oberspielleiter – ab 1968 dann auch als Intendant – ans Hans-Otto-Theater Potsdam, wo er sich den Ruf eines großen Ermöglichers erarbeitete: Bei ihm erhielten unbequeme Regisseure wie Jürgen Gosch oder Fritz Marquardt eine Chance, er förderte Schauspieler wie den späteren Intendant des Deutschen Theaters Thomas Langhoff oder Carmen-Maja Antoni, und er spielte auch politisch unliebsame Stücke wie Peter Hacks‘ »Die Sorgen und die Macht«. Zwischenzeitlich am Berliner Ensemble engagiert, gelangte Peter Kupke 1980 über Dänemark in den Westen. 1985 holte ihn Intendant Claus Leininger als Schauspieldirektor ans Hessische Staatstheater Wiesbaden, wo er sich mit »Puntila« von Bertolt Brecht vorstellte, mit einem Autor also, der auch weiter eine wichtige Farbe seines Spielplans bleiben sollte (»Kleinbürgerhochzeit«, »Galilei«, »Dreigroschenoper«). Der ehemalige DDR-Bürger Kupke sollte schließlich von Wiesbaden aus das Ende des Staates erleben, in dem seine Laufbahn begonnen hatte. 1992 schied er aus dem Amt des Schauspieldirektors und inszenierte fortan frei, etwa in Odense, Cottbus oder bei den Burghofspielen Eltville. In Wiesbaden bleibt er nicht zuletzt als großer Brecht-Spezialist und verlässlicher Schauspieldirektor in Erinnerung.