NESTROY-Preis 2025:

Nominiert für "Beste Aufführung im deutschsprachigen Raum":
Double Serpent

Zur Nominierung:

Das Auftragswerk „Double Serpent“ des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden ist für den wichtigsten österreichischen Theaterpreis NESTROY 2025 in der Kategorie Beste Aufführung im deutschsprachigen Raum nominiert. Die Uraufführung des Stücks von Sam Max in der Regie von Ersan Mondtag hatte am 29. September 2024 Premiere gefeiert und war eine der ersten Premieren des Staatstheaters unter der Intendanz von Beate Heine und Dorothea Hartmann. Ehrung hatte die Inszenierung bereits durch die Einladung zum Theatertreffen 2025 sowie die Nennung unter die fünf wichtigsten Inszenierungen des Jahres durch die Süddeutsche Zeitung erfahren. Die Bekanntgabe der Preisträger und Preisverleihung findet am 23. November 2025 im Volkstheater Wien statt.

Zum Preis:

Mit dem NESTROY-Preis werden seit dem Jahr 2000 herausragende Leistungen an den Wiener und den anderen österreichischen Bühnen ausgezeichnet. Dazu gehören auch Eigenproduktionen von österreichischen Festivals (Wiener Festwochen, Salzburger Festspiele, Bregenzer Festspiele u. a.). Um zu dokumentieren, dass sich das österreichische Theater als Teil der deutschsprachigen Theaterwelt versteht, wird der Preis für die „Beste Aufführung im deutschsprachigen Raum" überregional vergeben. Die neunköpfige Kritiker*innenjury begründet die Nominierung der Wiesbadener Produktion „Double Serpent“ auf der offiziellen Homepage wie folgt:
„Ein Theaterabend wie ein surrealer Fiebertraum, der von Kindheitstraumata und ihrer zwanghaften Wiederholung erzählt, von geheimen Kellern, in denen Organhandel betrieben wird und einem stummfilmartigen Gespensterhaus, in dem sich die Zeitebenen verschachteln. Was ist real, was fantasiert? Regisseur Ersan Mondtag ist ein Meister darin, abgründige Thriller zu kreieren. Horror und Spannung sind im Theater viel zu wenig präsent, bei diesem Abend liegen die Nerven der Zuschauer*innen blank. In suggestiven Bildern erzählt „Double Serpent“ von einer Beziehung, bei der die Grenzen nicht klar sind: Ist es eine einvernehmliche schwule BDSM-Beziehung oder sexueller Missbrauch? Oder vielleicht beides in einem? Der Abend ist verstörend –und zieht einen doch hypnotisch in den Bann.“

Zur Regie:

Ersan Mondtag

Inszenierung
Zwischen den Feldern Theater und Musik, Performance und Installation arbeitend, gestaltete Regisseur Ersan Mondtag 2024 den Deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig. Die diesjährige Einladung mit „Double Serpent“ ist für Ersan Mondtag bereits die vierte zum Berliner Theatertreffen. Theater heute kürte ihn 2016 zum Nachwuchsregisseur und zum Bühnenbildner und Kostümbildner des Jahres sowie 2017 zum Kostümbildner des Jahres. Die Deutschen Bühne wählte ihn zum Bühnenbildner des Jahres 2017. Für seine Dortmunder Inszenierung „Das Internat“ erhielt Mondtag den 3sat-Preis. Er arbeitet u. a. am Thalia Theater Hamburg, Burgtheater Wien, Schauspiel Köln, NT Gent, Berliner Ensemble und Maxim Gorki Theater. Ersan Mondtag inszeniert ebenso Musiktheater, u. a. an der Oper Flandern und der Deutschen Oper Berlin. Ans Hessische Staatstheater Wiesbaden kehrt er in dieser Spielzeit mit der Inszenierung der Oper „Die Vögel“ von Walter Braunfels zurück.