19.08.2019

Sieger des Kompositionswettbewerbs zur Spielzeit 2019.2020

Der zur Spielzeit 2019.2020 ins Leben gerufene Kompositionswettbewerb des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden für zeitgenössische Musik hat in seiner ersten Auflage drei Preissieger. Ziel des Wettbewerbs ist es, regionale und mit Wiesbaden und der Rhein-Main-Region verbundene Komponistinnen und Komponisten zu fördern. Durch die Anbindung des diesjährigen Wettbewerbs an die Ausstellung des Museum Wiesbaden (Schenkung Neess) »Jugendstil in Wiesbaden« und das »Jugendstiljahr Wiesbaden 2019.2020« soll zudem ein Schlaglicht auf diese Epoche, ihre Themen und ihre spezifischen Erscheinungsformen geworfen werden.

Die Jury aus Generalmusikdirektor Patrick Lange, Jörg-Uwe Funk (Vertreter des Kulturamts der Stadt Wiesbaden), Christoph Nielbock (Vertreter der Wiesbadener Musikakademie) und Johann Ludwig (Vertreter des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden) hat am 15. August 2019 in einem anonymisierten Verfahren unter den eingesendeten Wettbewerbsbeiträgen einstimmig drei Preise vergeben. Die drei mit jeweils 5.000 EUR dotierten Preise gehen an Oliver Mattern, der in Mainz lebt und arbeitet, an den gebürtigen Wiesbadener Emanuel Reichert-Lübbert und an den im Rheingau ansässigen Irineos Triandafillou.

Die Jury begründet die Vergabe der Preise wie folgt:
»Alle drei prämierten Werke sind auf einem professionellen, qualitativ hohen kompositorischen Niveau. Gleichermaßen werden sie interessant für das Wiesbadener Publikum sein. Es sind drei sehr unterschiedliche Werke. Während Oliver Matterns Orchesterwerk Nacht-Tisch-Lampe MEDUSA direkt bezugnimmt auf Kunstwerke der Jugendstil-Sammlung im Museum Wiesbaden, beschäftigt sich Emanuel Reichert-Lübbert mit seinem Orchesterwerk Diplomatie II auf philosophischer Ebene mit dem Jugendstil, und Irineos Triandafillou streift mit )Elements( den historischen Hintergrund dieser Epoche.«

Die Uraufführungen der drei preisgekrönten Werke finden einzeln in drei Sinfoniekonzerten des Hessischen Staatsorchesters im Friedrich-von-Thiersch-Saal des Kurhauses Wiesbaden unter der Leitung von GMD Patrick Lange statt:

WIR 1
Mittwoch, 25. September 2019 | 20.00 Uhr | Kurhaus
Uraufführung von Emanuel Reichert-Lübbert: Diplomatie II

WIR 3
Mittwoch, 20. November 2019 | 20.00 Uhr | Kurhaus
Uraufführung von Irineos Triandafillou: )Elements(

WIR 4
Mittwoch, 29. Januar 2020 | 20.00 Uhr | Kurhaus
Uraufführung von Oliver Mattern: Nacht-Tisch-Lampe MEDUSA

Die Urkunden werden den Preissiegern offiziell beim 8. Sinfoniekonzert am 1. Juli 2020 im Friedrich-von-Thiersch-Saal des Kurhauses Wiesbaden überreicht. Zu diesem Anlass werden die drei preisgekrönten Werke erneut aufgeführt, und das Publikum vergibt per Abstimmung einen Publikumspreis, der mit 2.500 EUR dotiert ist. Dieser Preis wird vom Kulturamt der Stadt Wiesbaden gestiftet.


Biografien der Preisträger

Oliver Mattern
Oliver Mattern, geboren 1969 in Harderberg, jetzt Georgsmarienhütte, hat an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Osteuropäische Geschichte studiert. Schon in frühen Jahren nahm er an der musikalischen Früherziehung sowie am Gitarrenunterricht am städtischen Konservatorium Osnabrück teil.
Von 1982 bis 1995 war Oliver Mattern Mitglied im Osnabrücker Dom- und Jugendchor.
Seit 1992 ist er freier Mitarbeiter bei »Schott Music«, einem der ältesten noch bestehenden Musik- und Musikbuchverlage in Mainz.

Emanuel Reichert-Lübbert
Emanuel Reichert-Lübbert, geboren 1998 in Wiesbaden, ist Instrumentalist und Komponist aus Bad Schwalbach und wurde in frühen Jahren von den Eltern an Violine und Klavier unterrichtet. Bis 2013 gewann er mehrere 1. Preise bei »Jugend Musiziert« und Regionalwettbewerben in Geige und Klavier.
Seit 2016 ist er Mitglied der »Mainzer Virtuosi«, einem jungen Streicherensemble, die seit 2007 international erfolgreiche Konzerte geben. Seit 2017 studiert Emanuel Reichert-Lübbert Violine an der Hochschule für Musik in Mainz.

Irineos Triandafillou
Irineos Triandafillou, geboren 1969 in Larissa/Griechenland, erhielt seinen ersten Musikunterricht am griechischen Nationalkonservatorium. An der Universität zu Patras studierte er Akkordeon, Musik sowie Mathematik. Parallel zu seiner Promotion im Fach Mathematik studierte er an der Musikakademie »Athenaeum« Komposition. Für sein Diplom bekam er eine Sonderauszeichnung des griechischen Kulturministeriums.
In Weimar studierte Irineos Triandafillou das Fach Dirigieren. Als Dirigent leitete er diverse Orchester wie z. B. die Jenaer Philharmonie, das Peçs Symphonie Orchestra in Ungarn und das Landesorchester Thüringen in Gothar. Als Komponist hat er Kammer- und symphonische Musik sowie eine Oper und vier Ballette geschrieben. Seine Werke werden sowohl in der Heimat als auch im Ausland aufgeführt. Heute wohnt er in Wiesbaden, wo er als Lehrer für Musik und Mathematik arbeitet.