Chouchane Siranossian

Foto: Tasko Tasheff
Die französische Geigerin Chouchane Siranossian zählt zu den interessantesten Talenten ihrer Generation und hat sich sowohl in Kreisen der Barockmusik als auch in der Neuen Musik einen Namen gemacht. Ihre Forschungen in historisch informierter Aufführungspraxis bis hin zur Musik der Moderne, gepaart mit ihrer stupenden Virtuosität, eröffnen den Raum für eine neue Dimension der Interpretation ihres umfassenden Repertoires.

Das Studium der Violine begann sie bei Tibor Varga in Sion, wo sie mit fünfzehn Jahren an der Hochschule für Streicher in Sion (Schweiz) aufgenommen wurde und setzte ihr Studium 2002 bei Zakhar Bron an der Zürcher Hochschule der Künste fort. Bereits im Alter von 21 Jahren erhielt sie dort 2005 das Konzertdiplom mit höchster Auszeichnung und beendete ihr Studium 2007 mit dem Solistendiplom.

Ein paar Wochen nach ihrem Abschluss gewann sie das Probespiel für die Position des ersten Konzertmeisters im Sinfonieorchester St. Gallen, welche sie bis Ende 2009 innehatte. Im gleichen Jahr lernte sie Reinhard Goebel kennen und entschied sich spontan für ein Studium der historischen Aufführungspraxis in dessen Klasse am Mozarteum Salzburg und arbeitet seitdem regelmäßig als Solistin unter seiner Leitung.

Parallel beteiligt sie sich an der Schaffung neuer Werke und arbeitet mit Komponisten wie Daniel Schnyder, Marc-André Dalbavie, Bechara El-Khoury, Eric Tanguy, Benjamin Attahir und Thomas Demenga. Sie konzertierte – sowohl mit der modernen als auch mit der Barockvioline – mit Musikern wie Bertrand Chamayou, Andrea Marcon, Leonardo García Alarcón, Daniel Ottensamer, Thomas Demenga, Jos van Immerseel, Christophe Coin, Marc Minkowski, Vaclav Luks, Andreas Spering, Dorothee Oberlinger, Rudolf Lutz, Alexis Kossenko, Thomas Hengelbrock und François Xavier Roth.

Ihre erste Solo-Aufnahme wurde mit einem „Diapason Déciuverte“ ausgezeichnet. Seit 2016 ist steht sie beim Label Alpha unter Vertrag. Ihre Aufname des Violinkonzerts von Mendelssohn mit Anima Eterna Brugge sowie eine CD mit Barocksonaten im Duo mit Jos van Immerseel erhielten zahlreiche Auszeichnungen, darunter zwei ICMA (International Classical Music Awards).

Im Februar 2020 wird eine Einspielung der Tartini-Konzerte mit ihr als Solitin mit dem Venice Baroque Orchestra und Andrea Marcon veröffentlicht. 2020 wird sie bei den BBC Proms in London als Solitin mit Les Siècles und François Xavier-Roth, sowie beim Tanglewood Festival den den USA debütieren, mit Konzerten von Beethoven und Chevalier St. Georges. Chouchane Siranossian spielt eine Barockvioline der Gebrüder Joseph & Antoine Gagliano, verliehen von M. Madelung, sowie ein Instrument von Domenico Montagnana, das von Fabrice Girardin, einem Geigenbauer in der Nähe von La Chaux de Fonds, zur Verfügung gestellt wurde.