Konzert

WIR 8

Florian Frannek (*1971) »BEVOR WIR SCHWEIGEN. Sieben letzte Briefe 1941-45«
für Bariton, Chor und Orchester
Leoš Janáček »Glagolitische Messe«

Foto: Anna Meuer
Klaus Bonhoeffer. Ida Goldiş. Hermann Lange. Fanja Barbakoff. Samuel Tytelman. Carl Lampert. Maximilian Kolbe. Sieben Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus zum Tode verurteilt wurden und vor der Exekution noch einen letzten Brief schreiben durften. Der Komponist Florian Frannek hat aus diesen Briefen ein oratorisches Werk für Orchester, Chor und Bariton geschaffen. »Es war für mich berührend, dass Menschen ein solches Gottvertrauen oder eine solche Humanität besitzen, dass sie selbst im Angesicht des Todes Licht spüren und Licht ausstrahlen können«, erklärt Frannek im Interview über sein Werk.

Das Hessische Staatsorchester Wiesbaden führt unter der Leitung von Albert Horne gemeinsam mit dem Chor des Hessischen Staatstheaters und dem Chor der Stadt Wiesbaden Franneks bewegende Komposition auf, zusammen mit der »Glagolitischen Messe« von Leoš Janáček. In diesem Spätwerk griff Janáček auf einen altslawischen Text aus dem 9. Jahrhundert zurück. Auch in die musikalische Sprache hat der Komponist Spuren des Archaischen und des typisch Slawischen eingearbeitet. Die Messe für Solisten, Chor und Orchester mit dem großen Orgelsolo im 7. Satz hat bis heute kühne Deutungen provoziert: Die unorthodoxe Musik sei wie ein Sich-Aufbäumen, eine Musik gegen Gott … Janáčeks Glauben hatte Gott jedoch nie ausgeschlossen, er hatte die Schöpferkraft vielmehr in der Natur und im Leben selbst gefunden: »Die Kirche wuchs mir zu der riesenhaften Größe des Waldes und des hochgewölbten Himmels in vernebelnde Weiten.«

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Besetzung

Dirigent Albert Horne
Einstudierung Chor des Hess. Staatstheaters Wiesbaden Albert Horne
Einstudierung Chor der Stadt Wiesbaden Christoph Stiller

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