Freiheit für die Ukraine!
Freiheit für alle politischen Gefangenen in Belarus und Russland!

#StandWithUkraine #NoMoreWar
»Autodafé« (Ausschnitt) aus Giuseppe Verdis Oper »Don Carlo«
Video: Theater TV – Ullrich Bohn
VIdeo-Besetzung & Stab
Musikalische Leitung: Antonello Allemandi
Inszenierung: Uwe Eric Laufenberg
Bühne: Rolf Glittenberg
Kostüme: Marianne Glittenberg
Chor: Albert Horne
Licht: Andreas Frank
Dramaturgie: Daniel C. Schindler

Filippo II: Timo Riihonen
Don Carlo: Rodrigo Porras Garulo
Rodrigo: Aluda Todua
Großinquisitor: Young Doo Park
Elisabeth: Cristina Pasaroiu
Prinzessin Eboli: Alessandra Volpe
Tebaldo: Fleuranne Brockway
Der Graf von Lerma: Julian Habermann
Stimme vom Himmel: Sumi Hwang
Mönch Carlo V: Gabriele Ascani
Flämische Deputati: Josua Bernbeck, Leon Tchakachow, Christopher Jähnig, Tim-Lukas Reuter, Agostino Subacchi, Seongbeom Gu, (Studenten der HfMDK Frankfurt)
Chor
, Chorsolisten & Extrachor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Hessisches Staatsorchester Wiesbaden
In Giuseppe Verdis Oper »Don Carlo«, zu der Friedrich Schiller mit seinem Ideendrama »Don Karlos« die Vorlage lieferte, wird der Bruch zwischen Freiheitsdenken und Demokratie auf der einen Seite und dem brutalen Festhalten an der Macht auf der anderen Seite offengelegt. Parallelen zu Putins Krieg gegen die Ukraine drängen sich auf. Eine Gesellschaft muss dazu Stellung beziehen, und erst recht die Kunst muss hier das Wort ergreifen. Daneben geht es auch um Unterstützung für jene, die sich für die Menschenrechte einsetzen und dafür einen hohen Preis zahlen, indem sie ihre eigene Freiheit aufs Spiel setzen.

Bereits vor Putins Angriffskrieg auf die Ukraine war die politische Lage in den russischen Nachbarstaaten, allen voran in Belarus, überaus besorgniserregend. Schon während ihrer Probenarbeit vor Kriegsbeginn haben sich die Produktionsbeteiligten intensiv darum bemüht, diese Situation kritisch bei ihrer Umsetzung von Verdis Oper auf der Bühne zu reflektieren.

  • Zu der letzten Vorstellung von »Don Carlo« am 18. Juni werden Mitarbeitende von Amnesty International wieder im Theater vor Ort sein. Mit einem Infostand im Foyer informieren sie über Möglichkeiten, die jede und jeder Einzelne hat, um zu helfen, in Form einer Petition selbst aktiv zu werden und das Wort zu ergreifen.
Politischer Terror gegen Freiheitskämpfer:innen
Unabhängige, freiheitsliebende Politiker:innen, Blogger:innen und Aktivist:innen wurden in Russland und Belarus von der Staatsmacht verfolgt, drangsaliert und inhaftiert. Gemeinsam mit Amnesty International beteiligt sich das Hessische Staatstheater Wiesbaden an einer Unterschriftsaktion für die Freilassung dieser zu Unrecht Inhaftierten.
Vergrößern
Maria Kolesnikowa
Vergrößern
Sergej Tichanowski
Vergrößern
Alexej Nawalny
MARIA KOLESNIKOWA
Infolge der Präsidentschaftswahlen am 9. August 2020 in Belarus gingen Hunderttausende Menschen gegen die umstrittenen Ergebnisse und den von offizieller belarussischer Seite proklamierten Sieg von Amtsinhaber Alexander Lukaschenko protestieren. Maria Kolesnikowa war die engste Begleiterin im Wahlkampf von Swetlana Tichanowskaja, welche gegen Lukaschenko kandidierte. Kolesnikowa war eines der Gesichter der friedlichen Proteste in Belarus, woraufhin Angehörige der belarussischen Behörden die Oppositionsführerin am 7. September 2020 entführten. Nachdem sie sich gegen die Abschiebung aus Belarus in die Ukraine wehrte und ihren Reisepass zerriss, wurde sie festgenommen und angeklagt. Am 6. September 2021 verurteilte das Minsker Regionalgericht Maria Kolesnikowa wegen der »Verschwörung zur Machtergreifung mit verfassungswidrigen Mitteln« und der »Gründung und Führung einer extremistischen Organisation« zu 11 Jahren Haft. Das Verfahren wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt. Amnesty International fordert ihre sofortige Freilassung.

Weitere Informationen und Petitionen/Briefvorlagen finden Sie unter:

© imago images/ITAR-TASS
SERGEJ TICHANOWSKI
Der belarussische Blogger und Oppositionelle Sergej Tichanowski kündigte im Mai 2020 an, gegen Amtsinhaber Lukaschenko bei der Präsidentschaftswahl antreten zu wollen. Daraufhin wurde er festgenommen und am 14. Dezember 2021 zu 18 Jahren Haft verurteilt. Tichanowski wurde in mehreren Anklagepunkten für schuldig befunden, u. a.: »Organisation von Massenunruhen«, »Störung der öffentlichen Ordnung« sowie »Schüren von Hass gegen die Vertreter der Behörden und Strafverfolgungsorgane«. Das Verfahren wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt. Seine Verurteilung ist politisch motiviert. Amnesty International fordert seine sofortige Freilassung.

Weitere Informationen finden Sie unter:
ALEXEJ NAWALNY
Alexej Nawalny ist führender Oppositionsaktivist und Gründer der Anti- Korruptionsstiftung, die sich zur Aufgabe gemacht hat Korruption innerhalb der Regierung aufzudecken. Am 20. August 2020 brach Nawalny auf einem Flug von Tomsk nach Moskau infolge eines Giftanschlags und versuchten Mordes zusammen. Daraufhin wurde er am 22. August 2020 in kritischem Zustand zur Behandlung nach Deutschland evakuiert, wo er sich danach zur Genesung aufhielt. Er lag 18 Tage im Koma. Am 17. Januar 2021 kehrte Nawalny nach Russland zurück, wo er unmittelbar festgenommen wurde. Wegen eines angeblichen Verstoßes gegen seine Bewährungsauflagen eines früheren, politisch motivierten Schuldspruchs, wurde Nawalny zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt. Die russischen Behörden weigern sich trotz weltweiter Massenproteste Alexej Nawalny freizulassen, obwohl die Anschuldigungen gegen ihn absurd sind: Er hatte sich, als er sich von der beinahe tödlich verlaufenen Vergiftung erholte, nicht bei seinem Bewährungshelfer gemeldet. Auch die Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, der eine politische Motivation hinter der Strafverfolgung von Alexej Nawalny festgestellt und seine sofortige Freilassung gefordert hatte, bleiben ohne Konsequenzen. Die Antikorruptionsstiftung und das Unterstützungsnetzwerk »Nawalny-Zentrale« wurden willkürlich als »extremistisch« eingestuft und verboten. Auch Mitarbeiter:innen und Unterstützer:innen von Nawalny sind von Schikanen, Strafverfolgung und Festnahmen betroffen. Nawalny ist ein gewaltloser politischer Gefangener. Amnesty International fordert seine sofortige und bedingungslose Freilassung.

Weitere Informationen finden Sie unter:
Vergrößern
Andrej Piwowarow
Vergrößern
Ana Politkowskaja
Vergrößern
Roman Protassewitsch
ANDREJ PIWOWAROW
Andrej Piwowarow war Geschäftsführer der Menschenrechts- und Demokratiebewegung „Offenes Russland“, welche im April 2017 als „unerwünschte Organisation“ durch russische Behörden eingestuft wurde. Piwowarow wurde am 31. Mai 2021 in Sankt Petersburg aus einem Flugzeug nach Warschau gezerrt und festgenommen. Ihm wird die „Durchführung von Aktivitäten einer unerwünschten Organisation“ vorgeworfen. Konkret soll Piwowarow im August 2020 einen Facebook-Post von einer Gruppe geteilt haben, die parteilose Kandidat:innen und faire Wahlen unterstützt. Nach der Festnahme wurde sein Haus ohne notwendigen richterlichen Durchsuchungsbefehl durchsucht. Amnesty International fordert seine sofortige und bedingungslose Freilassung.

Weitere Informationen finden Sie unter:
ANA POLITKOWSKAJA
Ana Politkowskaja war eine russische Journalistin und Menschenrechtsverteidigerin. Sie arbeitete für die unabhängige Zeitung »Nowaja Gaseta«. Politkowskaja brachte schwerste Menschenrechtsverletzungen im Nordkaukasus ans Licht der Weltöffentlichkeit. Am 7. Oktober 2006 wurde sie in ihrem Wohnhaus in Moskau erschossen. Der Mord an Ana Politkowskaja blieb teils unaufgeklärt. Zwar konnten die russischen Strafverfolgungsbehörden nach langwierigen und widersprüchlich verlaufenden Ermittlungen die beteiligten Täter ermitteln, allerdings ist immer noch ungeklärt, wer die Tötung in Auftrag gegeben hat. Durch die unzureichenden Ermittlungen verletzen die russischen Behörden nachhaltig ihre Verpflichtung zum Schutz der in ihrem Land tätigen, Journalist:innen und Menschenrechtler:innen. Amnesty International fordert die umfassende Aufklärung ihres Mordes.

Weiter Informationen finden Sie unter:
ROMAN PROTASSEWITSCH
Roman Protassewitsch wurde von den belarussischen Behörden wegen seiner regierungskritischen Arbeit als bekannter Blogger und Journalist verfolgt. Zudem war er eine prominente öffentliche Person im Zuge der Proteste gegen die umstrittenen Wahlen im August 2020. Der im Exil lebende Protassewitsch und seine Partnerin Sofia Sapega wurden am 23. Mai 2021 von den belarussischen Behörden unrechtmäßig festgenommen, nachdem ihr Flug von Athen nach Vilnius wegen einer falschen Bombendrohung in Minsk von einem Kampfjet zur Landung gezwungen wurde. Am 24. Mai gab Protassewitsch ein selbstbelastendes Geständnis vor laufender Kamera ab. Äußerliche Verletzungen waren sichtbar. Die belarussischen Behörden sind berüchtigt für Misshandlungen von Menschen, die ihre Meinung äußern. Es gibt keine Beweise dafür, dass das Paar ein international anerkanntes Verbrechen begangen hat. Beide befinden sich aktuell in Belarus unter Hausarrest. Dort befinden sie sich in Gewahrsam der belarussischen Behörden. Im Falle einer Verurteilung drohen Roman Protassewitsch bis zu zwanzig Jahre Haft. Amnesty International fordert die sofortige Freilassung des Journalisten und seiner Partnerin.

Weitere Informationen finden Sie unter:
Vergrößern
Emir-Usein Kuku
EMIR-USEIN KUKU
Emir-Usein Kuku ist ein krimtatarischer Menschenrechtsaktivist. Nach der rechtswidrigen Annexion der Krim durch die Russische Föderation begann Kuku Menschenrechtsverletzungen zu beobachten und zu dokumentieren. Er und seine Familie wurden daraufhin schikaniert und bedroht. Im Februar 2016 wurde Emir-Usein Kuku verhaftet und beschuldigt, Mitglied einer Terrororganisation zu sein. Schließlich wurde er am 12. November 2019 zu einer Freiheitsstrafe von zwölf Jahren verurteilt. Am 25. Juni 2020 bestätigte ein russisches Militärberufungsgericht den Schuldspruch. Emir-Usein Kuku ist ein gewaltloser politischer Gefangener. Amnesty International fordert seine sofortige und bedingungslose Freilassung.

Weitere Informationen finden Sie unter:

© Privat