In Giuseppe Verdis Oper
»Don Carlo«, zu der Friedrich Schiller mit seinem Ideendrama »Don Karlos« die Vorlage lieferte, wird der Bruch zwischen Freiheitsdenken und Demokratie auf der einen Seite und dem brutalen Festhalten an der Macht auf der anderen Seite offengelegt. Parallelen zu Putins Krieg gegen die Ukraine drängen sich auf. Eine Gesellschaft muss dazu Stellung beziehen, und erst recht die Kunst muss hier das Wort ergreifen. Daneben geht es auch um Unterstützung für jene, die sich für die Menschenrechte einsetzen und dafür einen hohen Preis zahlen, indem sie ihre eigene Freiheit aufs Spiel setzen.
Bereits vor Putins Angriffskrieg auf die Ukraine war die politische Lage in den russischen Nachbarstaaten, allen voran in Belarus, überaus besorgniserregend. Schon während ihrer Probenarbeit vor Kriegsbeginn haben sich die Produktionsbeteiligten intensiv darum bemüht, diese Situation kritisch bei ihrer Umsetzung von Verdis Oper auf der Bühne zu reflektieren.
- Zu der letzten Vorstellung von »Don Carlo« am 18. Juni werden Mitarbeitende von Amnesty International wieder im Theater vor Ort sein. Mit einem Infostand im Foyer informieren sie über Möglichkeiten, die jede und jeder Einzelne hat, um zu helfen, in Form einer Petition selbst aktiv zu werden und das Wort zu ergreifen.
Unabhängige, freiheitsliebende Politiker:innen, Blogger:innen und Aktivist:innen wurden in Russland und Belarus von der Staatsmacht verfolgt, drangsaliert und inhaftiert. Gemeinsam mit Amnesty International beteiligt sich das Hessische Staatstheater Wiesbaden an einer
Unterschriftsaktion für die Freilassung dieser zu Unrecht Inhaftierten.