Konzert
Wagners Gesamtkunstwerk und die Folgen 2:

Mauricio Kagel

»Instrumentales Theater«

Das Komponieren von Mauricio Kagel (1931 – 2008) war nie auf die rein akustische Komponente beschränkt. Bewegung in Zeit und Raum sowie das Spiel mit dem Licht – diese beiden Aspekte sind bei Kagel Teil der Musik. »Instrumentales Theater« hat er schon früh sein Komponieren genannt. Die Musiker sind dabei nicht nur Erzeuger von Tönen, sondern Akteure; ihre Mimik und Gestik spielt ebenso mit wie ihre jeweilige Position im Raum, sie können wandern, die Plätze tauschen, sie können eine Fabel mit konkretem Inhalt darstellend erzählen, eventuell ohne sich überhaupt akustisch zu äußern. Zu diesen eher formalen Kriterien von Kagels Arbeiten kommt dann die andere, inhaltliche Seite. Kagel besaß die für einen Musiker seltene Begabung, nicht nur über sich und seine Umwelt, sein und unser Tun zu reflektieren, sondern die gewonnenen Erkenntnisse auch in seinen Kompositionen darzustellen. Er war damit ein politischer Musiker, der mit den Mitteln der Verfremdung die Wirklichkeit entlarvt, der die Gegenstände, Zustände, Reaktionen, Empfindungen allen üblichen Ambientes beraubt, sie sozusagen nackt, isoliert, ungeschminkt vorzeigt. Kagel macht sie damit durchschaubar und ist in diesem Sinne als konkretisierender Nachfolger Richard Wagners zu verstehen.

Besetzung

Einstudierung Lucas Fels
Studierende der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main