Konzert
6. Sinfoniekonzert
Antonin Dvořák »Die Mittagshexe« | Sinfonische Dichtung für Orchester
Gustav Mahler »Lieder eines fahrenden Gesellen« für Bariton und Orchester
Josef Suk Asrael | Sinfonie für Orchester
Antonin Dvořák »Die Mittagshexe« eröffnet das 6. Sinfoniekonzert unter der Leitung des amerikanischen Dirigenten und Musikwissenschaftlers Leon Botstein. Eine Ballade von Karel Jaromir Erben war literarische Vorlage für Dvořáks sinfonische Dichtung. Sie schildert, wie eine Mutter verzweifelt darum kämpft, ihr Kind vor der von ihr selbst herbeigerufenen Mittagshexe zu schützen. Auch Gustav Mahlers »Lieder eines fahrenden Gesellen« haben eine literarische Vorlage, die in diesem Fall vom Komponisten selbst verfasst wurde. Mahler widmete seinen Zyklus aus vier Gedichten der Sängerin Johanna Richter. »Die Lieder sind so zusammengedacht, als ob ein fahrender Gesell, der ein Schicksal gehabt, nun in die Welt hinauszieht und so vor sich hin wandert.« Dass Mahler mit dem Schicksal die nicht erwiderte Liebe der Sängerin meinte, ist naheliegend. Bariton Benjamin Russell interpretiert als Gastsolist Mahlers Werk. Das letzte Stück des Abends ist Josef Suks äußerst selten gespielte Sinfonie »Asrael«, die nach dem Erzengel des Todes benannt ist. Sie entstand, um das Leben und Werk seines Lehrers und Schwiegervaters Antonin Dvořák zu ehren. Als jedoch während der Kompositionsarbeit auch seine Frau Otilie – Dvořáks Tochter – starb, entschied Josef Suk, die letzten beiden der fünf Sätze ihr zu widmen.