Oper
Norma
Vincenzo Bellini (1801 – 1835)
Melodramma in zwei Akten | Libretto: Felice Romani, nach der Tragödie von Alexandre Soumet | Uraufführung: 1831 in Mailand
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Erika Sunnegårdh
Foto: Paul Leclaire
Erika Sunnegårdh
Foto: Paul Leclaire
Young Doo Park, Erika Sunnegårdh
Foto: Paul Leclaire
Scott Piper
Foto: Paul Leclaire
Aaron Cawley, Scott Piper
Foto: Paul Leclaire
Erika Sunnegårdh, Young Doo Park, Chor, Statisterie
Foto: Paul Leclaire
Erika Sunnegårdh
Foto: Paul Leclaire
Erika Sunnegårdh, Chor, Statisterie
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Scott Piper, Erika Sunnegårdh
Foto: Paul Leclaire
Erika Sunnegårdh, Stella An, Statisten
Foto: Paul Leclaire
Scott Piper, Erika Sunnegårdh
Foto: Paul Leclaire
Nicht weniger als »die beste meiner Opern« war »Norma» für ihren Schöpfer Vincenzo Bellini. In die Geschichte um eine gallische Priesterin, die ihr unterdrücktes Volk vom Aufstand gegen die Römer abzuhalten versucht, weil sie selbst dem römischen Prokonsul verfallen ist, wob der Komponist die politische Lage seiner eigenen Nation ein: Italien, gespalten und besetzt, von der Idee der Revolution infiziert. Doch »Norma« ist vor allem auch das Portrait einer starken Frau, die ihre Liebe ebenso radikal verfolgt wie ihren Hass.
Die schlichte melodische Schönheit der wohl bekanntesten Arie aus »Norma», »Casta Diva«, das Gebet der Priesterin an den Mond, überspielt hohen gesangliche Anspruch der Partie. Für Vincenzo Bellinis »Norma« braucht man eine Sängerin, die sowohl das Feuer und die Innigkeit des Belcanto-Gesangs beherrscht und zugleich darstellerisches Zentrum wird. Ganze vier tragische Heldinnen wollte der Autor von Bellinis Vorlage, Alexandre Soumet, in seiner Druidenpriesterin vereint sehen: Sie sei nacheinander Niobe und Medea, dann die Frénégonde Shakespeares (Lady Macbeth) und die Velleda Chateaubriands.
Es waren die ganz großen Diven, die sich der Rolle der Zerrissenen – zwischen politischer Aufgabe, religiöser Überzeugung, Mutterrolle und enttäuschter Geliebten – annahmen: Bis heute prägt Maria Callas die Partie; Lilli Lehmann verglich die Schwierigkeit der Rolle damit, drei Mal Brünnhilde an einem Abend zu singen; Cecilia Bartoli hat die Opera seria für eine Neuinterpretation des Belcanto im Stil der historischen Aufführungspraxis untersucht und neu eingespielt.