Konzert

4. Sinfoniekonzert

Ernst von Dohnányi »Sinfonische Minuten« für Orchester
Béla Bartók Violinkonzert Nr. 2
Peter Tschaikowski Sinfonie Nr. 1 (»Winterträume«)

Tschaikowskis 1. Sinfonie ist buchstäblich ein »Nachtstück«. Der junge Musiker, tagsüber Dozent am Moskauer Konservatorium, tauschte seinen Schlaf gegen Kompositionszeit ein, bis er »am Rande des Wahnsinns« war. Er wollte eine der ersten russischen Sinfonien überhaupt schreiben – nach Rimski-Korsakows 1. Sinfonie von 1865. Tschaikowski widmet sich typischen Themen des russischen Winters: Der 1. Satz »Träumerei auf winterlicher Fahrt« evoziert eine rasante Schlittenfahrt, der 2. Satz »Rauhes Land, Land des Nebels« atmet russische Schwermut, der 3. Satz wiegt sich in Walzer-Klängen einer Ballnacht. Béla Bartók, der ein Leben lang Volkslieder erforschte und durchaus einen ungarischen Ton in seiner Musik anstrebte, wandte sich in der Entstehungszeit des 2.Violinkonzerts 1937/1938 öffentlich gegen die Abschottungstendenzen des Nationalismus. Der Violinist Michael Barenboim, als Konzertmeister des West-Eastern Divan-Orchestras ebenfalls ein praktizierender Grenzüberwinder, ist der Solist bei Bartóks Konzert. Mit Ernst von Dohnányi, einem Jugendfreund Bartóks, steht eine weitere Größe der ungarischen Musik auf dem Konzertprogramm. Seine »Sinfonischen Minuten« bestehen aus fünf Miniaturen, die einen großen Orchesterapparat zu federleichtem Spiel herausfordern.

Besetzung