Kurt-Hübner-Regiepreis verliehen

Ehrung für Julia Wisserts Regiearbeit »Der Junge in der Tür«
»Dem Regieverständnis von Julia Wissert liegt die Intention zu Grunde, die Schauspieler dazu zu bringen, mit ihren Rollen das jeweilige Situationspotential optimal auszuschöpfen«, befand Juror Prof. Klaus Völker in seiner Laudatio anlässlich der Preisverleihung im Bensheimer Parktheater. »Julia Wissert verspielt die Vorlage nicht, sie belässt ihr die multiplen Perspektiven, trifft aber genau szenische Anordnungen, die die verschiedenen Deutungsmöglichkeiten unterstreichen«, begründete er seine Wahl weiter.
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Julia Wissert mit Rolf Richter, Bürgermeister der Stadt Bensheim, Hermann Beil und Prof. Klaus Völker
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Wissert mit den Preisträgern des Gertrud-Eysoldt-Rings Samuel Finzi und Wolfram Koch
Der Kurt-Hübner-Regiepreis ist mit 5000 Euro dotiert und wurde am Samstag, den 21. März 2015, auf Vorschlag der Deutschen Akademie der darstellenden Künste gemeinsam mit dem Gertrud-Eysoldt-Ring für herausragende schauspielerische Leistungen vergeben. Theaterlegende und Akademiepräsident Hermann Beil hat im Rahmen der Verleihung sein Amt niedergelegt. Bei den Internationalen Maifestspielen 2015 ist Hermann Beil gemeinsam mit dem Merlin Ensemble Wien im Hessischen Staatstheater Wiesbaden zu Gast

Frühere Preisträger des Kurt-Hübner-Regiepreises waren unter anderem Antú Romero Nunes und Martin Kušej. Wie Julia Wissert sind auch die Preisträgerinnen Tina Lanik (2002) und Schirin Khodadadian (2004) mit ihren Arbeiten im Spielplan des Schauspiels am Hessischen Staatstheater Wiesbaden in der Spielzeit 2014.2015 vertreten (»Rein Gold« und »Wie es euch gefällt«).
»Der Junge in der Tür« ist Julia Wisserts Diplom-Regiearbeit. Sie entstand als Koproduktion mit dem Salzburger Mozarteum. Ihre Auseinandersetzung mit der Vorlage des spanischen Autors Juan Mayorga bezeichnete Wissert als reibungsvoll und spannend.